Sonnentage unbeschwert genießen - Das Sonnenschutz ABC
Unsere Haut als größtes Organ und Grenze zur Außenwelt ist ein echtes Wunder der Natur. Schützen Sie daher die wichtigsten 2 m² Ihres Lebens vor zu viel UV-Strahlung.
So schützen Sie sich selbst: Das Sonnenschutz-ABC
Wer möchte nicht die schönen Sommertage unbeschwert genießen? Menschen brauchen Sonne und frische Luft, um sich glücklich und wohlzufühlen. Dabei sollte jeder für sich selbst das richtige Maß finden, um sonnige Momente entspannt zu erleben. Sich vor zu viel UV- Strahlung zu schützen, ist die wichtigste Möglichkeit, seine Haut langfristig gesund zu erhalten. Dies gilt besonders für Kinder sowie Menschen mit hellem Hauttyp oder einem persönlich bedingten Risiko.
Dafür merken Sie sich am besten das Sonnenschutz-ABC:
A wie Ausweichen
B wie Bekleiden
C wie Cremen
Ausweichen:
Gewöhnen Sie Ihre Haut möglichst langsam an die Sonne, damit sie ihren Eigenschutz aufbauen kann und verzichten Sie soweit es geht auf ausgiebiges Sonnenbaden.
Während der Mittagszeit zwischen 11 Uhr und 15 Uhr sollten Sie sich nicht der direkten Sonne aussetzen. Halten Sie sich während dieser Zeit vorwiegend im Schatten auf. Dies gilt insbesondere für Kinder. Babys unter einem Jahr sollten überhaupt nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden. Das gelingt unterwegs am ehesten, wenn am Kinderwagen ein Segel mit UV-Schutzfaktor 50 oder höher angebracht ist.
Vermeiden Sie so gut es geht zusätzliche UV-Bestrahlung und verzichten Sie auf jeden Fall auf den Besuch eines Solariums. Studien der WHO (Weltgesundheitsorganisation) zeigen, dass Solarienbesuche das Risiko, an schwarzem oder weißem Hautkrebs zu erkranken, deutlich erhöhen. Besonders problematisch ist die Nutzung von Solarien im Jugendalter. Seit 2009 ist Minderjährigen daher per Gesetz die Nutzung von Solarien untersagt.
Bekleiden:
Der beste Sonnenschutz ist entsprechende Kleidung. Sonnenhut und weites T-Shirt/Hemd oder Bluse sowie Kleidung mit ausgewiesenem UV-Schutz sind ideal, wenn Sie oder Ihr(e) Kind(er) sich in der prallen Sonne aufhalten. Grundsätzlich schützen Kunstfasern besser als Baumwolle, da diese sich dichter weben lassen. Zudem schützt dunkle Bekleidung deutlich besser vor der Sonne als z.B. weiße Bekleidung. Bei kleinen Kindern im Krabbelalter sollten Eltern besonders auf Mützen/Hüte mit Schirm und Nackenschutz sowie luftige, lange Kleidung achten – am besten mit deklariertem UV-Schutz. Und natürlich die Sonnenbrille nicht vergessen! Diese absorbiert schädliche UV-Strahlung und bewahrt die Augen damit vor Lichtschäden (dennoch darf man auch mit ihr nicht direkt in die Sonne blicken).
Cremen:
Verwenden Sie Sonnenschutzpräparate, wenn Sie der Sonne - wie z.B. beim Baden - direkt ausgesetzt sind. Aber auch im Schatten sollten Sie Sonnenschutzpräparate mit einem hohen Lichtschutz-Faktor (mindestens LSF 15-20) verwenden. Achten sie darauf, dass das Präparat wasserfest ist und gegen UV-A- und UV-B-Strahlen wirkt. Die Bezeichnung LSF (Lichtschutzfaktor) bezieht sich nur auf die UVB-Strahlung (diese löst den Sonnenbrand aus). Daher bitte darauf achten, dass zusätzlich das UVA-Siegel (diese Strahlen tragen unbemerkt zur Hautalterung bei) auf der Verpackung abgebildet ist.
Auf Inhaltsstoffe achten
Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von UV-Filtern bei Sonnencremes unterschieden:
Chemische Filter wandeln die UV-Strahlen auf der Haut in Wärme um. Einige chemische UV-Filter in Sonnencremes enthalten Stoffe, die der Umwelt und/oder dem körpereigenen Organismus schaden können, wie z. B. Homosalat und Octocrylen. Diese wurden selbst in Cremes für Kinder nachgewiesen. Durch ihr – gewolltes – Eindringen in die Haut können sie Allergien auslösen. Zudem wirken sie erst nach etwa 20 bis 30 Minuten, d.h. man sollte sich nach dem Auftragen nicht sofort in die Sonne legen. Außerdem zersetzen sie sich relativ schnell, d.h. ihre Schutzwirkung hält nur etwa 1 bis etwa 3 Stunden an. Es besteht der Verdacht, dass einige UV-Filter Einfluss auf den Hormonspiegel nehmen, was aber noch nicht abschließend erforscht ist. Auch Benzophenon, das durch den zeitlichen Verfall von Octocrylen gebildet wird, wird als schädlich eingestuft. Ein genauerer Blick auf die Inhaltsstoffe ist also lohnenswert.
Mineralische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. Es sind kleine Partikel aus Zink oder Titanium. Um eine weißliche oder gelbliche Farbe auf der Haut zu vermeiden, werden in letzter Zeit hier oft sog. Nanopartikel eingesetzt. Auch deren Verwendung wird kontrovers diskutiert, da diese so klein sind, dass vermutet wird, dass sie in den Körper eindringen und dem Organismus eventuell schaden können. Dies wird gerade noch erforscht, es wird aber davon ausgegangen, dass Nanopartikel von Titandioxid und Zinkoxid dem Oraganismus nicht schaden. Hersteller müssen Zutaten in Nanogröße auf ihren Produkten kenntlich machen. Mineralische Filter werden bei Naturkosmetik-Produkten verwendet.
Konservierungsmittel wie Silberchlorid hat in Sonnencremes insbesondere für Kinder nichts zu suchen! Natürlich sollte beim Kauf von Sonnencremes außerdem auf Nachhaltigkeit der Produkte geachtet werden, z. B. dass die Verpackungen aus Recyclingmaterial hergestellt wurden. Außerdem sollten vom Hersteller keine Kunststoffverbindungen (Mikroplastik) und keine PEG/PEG-Derivate (Polyethylenglycol) in der Rezeptur eingesetzt werden.
Sonnencreme richtig anwenden
Sie sollten sich in jedem Fall mindestens 30 Minuten vor der Sonneneinstrahlung dick Creme auftragen und öfters nachcremen, da die Schutzwirkung mit der Zeit nachlässt, z. B. durch Schweißfilm oder Baden im Wasser! Denken Sie daran, dass im Bereich des Kopfes alle Stellen ohne Behaarung (Ohrmuschel, Glatze ...) eingecremt werden sollen.
Sollten Sie noch eine Sonnencreme aus dem letzten Sommer nutzen, achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Es zeigt an, wie lange die Creme ungeöffnet mindestens haltbar ist. Das Tiegelsymbol, das auf jedem Produkt enthalten sein muss, gibt an, wie lange Sie das Produkt nach dem Öffnen ohne Bedenken verwenden können. Bei längerer Lagerung fällt der Schutz nach Ablauf des MHD zwar nicht sofort weg, aber bei Cremes mit dem bedenklichen Stoff Octocrylen kann sich durch Zerfall das ebenso als schädlich eingestufte Benzophenon bilden. Bei zertifizierter Naturkosmetik besteht dieses Risiko nicht.
Sonnenschutz ist besonders wichtig für die kindliche Haut. Bei Kindern sollten nur wasserfeste Lichtschutzpräparate verwendet werden. Kinder und Sonnenempfindliche benötigen mehr Schutz (mindestens Lichtschutzfaktor 30, besser LSF 50). Verwenden Sie Präparate, die UV-A- und UV-B-Strahlen blocken. Kinder benötigen nicht unbedingt eine spezielle Kindersonnencreme. Wichtig ist der hohe LSF und die Verträglichkeit der Inhaltsstoffe. Für Säuglinge sollten aber im ersten Lebensjahr möglichst keine Sonnenschutzmittel verwendet werden, da sie die empfindliche Babyhaut unnötig belasten.
Am Meer und im Hochgebirge ist die UV-Strahlung deutlich höher. Verwenden Sie hier daher Lichtschutzfaktor 50 oder einen Sunblocker.
Vorsicht: einige in Sonnencremes enthaltene Substanzen schaden angeblich dem Meeres-Organismus, so tragen z. B. Oxybenzon und Octocrylen neben Faktoren wie Klimawandel, Temperaturschwankungen und Verschmutzung, ebenfalls zur Korallenbleiche bei. Die Forschungen hierzu beruhen allerings auf Laborergebnissen.
Wie bekomme ich trotzdem genügend Vitamin D?
Sonne hat natürlich auch positive Effekte: Sie verbessert das psychische und geistige Leistungsvermögen und regt die Bildung von Vitamin D an. Vitamin D wird für die Aufnahme von Kalzium im Darm benötigt und sorgt so für starke Zähne und Knochen. Es hat außerdem Einfluss auf die Muskelkraft und trägt zu einem funktionierenden Immunsystem bei. Den Großteil des Vitamin D-Bedarfs bildet die Haut über das Sonnenlicht. Über die Nahrung kann nur ein sehr kleiner Teil des Bedarfs abgedeckt werden. Für eine ausreichende Bildung von Vitamin D genügt es, Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Sonne auszusetzen. Zur Orientierung: Dies sollte nur halb so lange dauern wie die Zeit, in der man ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde. Eine Person mit Hauttyp II könnte sich demnach bei einem UV-Index* 7 (hohe UV-Strahlung) ungeschützt etwa 12 Minuten in die Sonne begeben.
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